Infektionskrankheiten


Neugeborene haben von ihrer Mutter einen Antikörperschutz gegen Infektionen mitbekommen, den sog. Nestschutz. Dieser Schutz hält einige Monate an, danach müssen sich Kinder selbst mit den Krankheitserregern in Ihrer Umgebung auseinandersetzten.

 

Es gibt eine Vielzahl von Erregern (Bakterien und Viren), die je nach individueller Abwehrlage Infektionskrankheiten verursachen können, mit denen Kindern in den ersten Lebensjahren konfrontiert werden, besonders wenn sie eine Kinderkrippe besuchen oder während der Kindergartenzeit. Daher kommt es im Kleinkindesalter, bis sich eine ausreichende Abwehr beim Kind etabliert hat, besonders häufig zu Infektionskrankheiten, von denen 80% durch Viren verursacht werden und daher  keiner Antibiotikatherapie bedürfen. Antibiotika sollten auch nicht unkritisch gegeben werden, da man weiß dass sie einen negativen Einfluß z.B. auf die Darmflora haben. Kinder die in jungen Jahren häufig Antibiotika bekommen haben, haben eine höhere Infektanfälligkeit und ein höheres Adipositasrisiko. Somit sollten Antibiotika nur in gut begründeten Fällen eingesetzt werden.

 

Maximal 8 – 12 leichtere Infektionskrankheiten pro Jahr sind im Kleinkindesalter bis zum Schulbeginn normal. Treten mehr als 12 Infektionen im Jahr auf, sind häufiger schwere Infektionen wie Lungenentzündungen, wiederholte Mittelohrentzündungen u.s.w. dabei, dann sollten sie einen Termin vereinbaren um eine Abwehrschwäche auszuschließen.

 

Ferner gibt es typische „Kinderkrankheiten“, die man im Leben nur einmal durchmacht  und gegen die man danach lebenslang geschützt ist. Zu diesen Kinderkrankheiten zählen: Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln, Keuchhusten, Windpocken, und Scharlach. Gegen die meisten Kinderkrankheiten mit Ausnahme von Scharlach gibt es heute Impfungen.

Da es über 20 verschiedene Stämme von A-Streptokokken, den Scharlacherregern, gibt, kann diese Erkrankung auch wiederholt auftreten. Anhand eines Schnelltests kann hier die Diagnose bei entsprechendem Verdacht rasch gestellt werden und eine adäquate Behandlung begonnen werden.

 

Bei jeder unklaren Infektion und / oder jeder Infektion, die länger als 3-4 Tage anhält sollten sie einen Termin zur weiteren Abklärung vereinbaren.


Mittelohrentzündung

Die Mittelohrentzündung ist die häufigste infktiöse Erkrankung im Kindesalter.

Wenn ihr Kind unter Ohrenschmerzen leidet sollten sie klären ob eine Antibiotikatherapie notwendig ist oder nicht. Ohrenschmerzen sind sehr unangenehm!


Streptokokken

Invasive Streptokokkenerkrankungen nehmen in Deutschland wieder zu und können z.T. lebensbedrohlich verlaufen. Jede Fieberhafte Tonsillitis ohne andere Symptome wie Husten und Schnupfen sollte somit auf Streptokokken untersucht und ggf. mit Antibiotika therapiert werden um bedrohliche Folgeerkrankungen zu vermeiden.